Der Prinzessin Auguste

Bitte prüfe den Text zunächst selbst auf Auffälligkeiten und nutze erst dann die Funktionen!

Wähle rechts unter „Einstellungen“ aus, welcher Aspekt untersucht werden soll. Unter dem Text findest du eine Erklärung zu dem ausgewählten Aspekt. Nicht jede Anmerkung ist für die Analyse gehaltvoll.

Friedrich Hölderlin: Der Prinzessin Auguste (1799)

1
Noch freundlichzögernd scheidet vom Auge dir
2
Das Jahr, und in hesperischer Milde glänzt
3
Der Winterhimmel über deinen
4
Gärten, den dichtrischen, immergrünen.

5
Und da ich deines Festes gedacht und sann,
6
Was ich dir dankend reichte, da weilten noch
7
Am Pfade Blumen, daß sie dir zur
8
Blühenden Krone, du Edle, würden.

9
Doch andres beut dir, Größeres, hoher Geist!
10
Die festlichere Zeit, denn es hallt hinab
11
Am Berge das Gewitter, sieh! und
12
Klar, wie die ruhigen Sterne, gehen

13
Aus langem Zweifel reine Gestalten auf;
14
So dünkt es mir; und einsam, o Fürstin! ist
15
Das Herz der Freigebornen wohl nicht
16
Länger im eigenen Glück; denn würdig

17
Gesellt im Lorbeer ihm der Heroë sich,
18
Der schöngereifte, echte; die Weisen auch,
19
Die Unsern, sind es wert; sie blicken
20
Still aus der Höhe des Lebens, die ernsten Alten.

21
Geringe dünkt der träumende Sänger sich,
22
Und Kindern gleich am müßigen Saitenspiel,
23
Wenn ihn der Edlen Glück, wenn ihn die
24
Tat und der Ernst der Gewaltgen aufweckt.

25
Doch herrlicht mir dein Name das Lied; dein Fest
26
Augusta! durft ich feiern; Beruf ist mirs,
27
Zu rühmen Höhers, darum gab die
28
Sprache der Gott und den Dank ins Herz mir.

29
O daß von diesem freudigen Tage mir
30
Auch meine Zeit beginne, daß endlich auch
31
Mir ein Gesang in deinen Hainen,
32
Edle! gedeihe, der deiner wert sei.

(Haider, Thomas. A Large Annotated Reference Corpus of New High German Poetry. In: Proceedings of the 2024 Joint International Conference on Computational Linguistics, Language Resources and Evaluation (LREC-COLING 2024), S. 677–683, Torino, Italia. ELRA and ICCL. 2024. Ursprünglich aus: Deutsches Textarchiv, CC BY-SA 4.0.)

Einstellungen

    Text teilen & herunterladen

    PDF-Export

    Arbeitsblatt zur Interpretation herunterladen

  • Äußere Form

  • Sprachlich-inhaltliche Analyse

  • Voller Zugriff auf Textopus

    • Interaktive Analyse von über 65.000 Gedichten und über 700 Dramen

    • Zugriff auf mehr als 400 Rezitationen und hilfreiche Epochenübersichten

    • Mit Aufdeckfunktion zum Selbstlernen von Stilmitteln, Kadenzen, Metrum u. v. m.

    Textopus App

    Textopus-App

    € 4,99/Jahr
    In-App-Kauf
    Apple App StoreGoogle Play Store
    Klett Digitale Unterrichtsassistenten

    Für Lehrkräfte

    Kostenlos in ausgewählten Digitalen Unterrichtsassistenten der Deutsch-Lehrwerke des Ernst Klett Verlags
    Deutsch kompetent

Friedrich Hölderlin
(17701843)

* 20.03.1770 in Lauffen am Neckar, † 07.06.1843 in Tübingen

männlich, geb. Q114498136

deutscher Lyriker (1770-1843)

(Aus: Wikidata.org)