Ergo bibamus!

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Johann Wolfgang Goethe: Ergo bibamus! (1810)

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Hier sind wir versammelt zu löblichem Tun,
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Drum, Brüderchen! Ergo bibamus.
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Die Gläser, sie klingen, Gespräche, sie ruhn,
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Beherziget Ergo bibamus.
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Das heißt noch ein altes, ein tüchtiges Wort:
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Es passet zum ersten und passet so fort,
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Und schallet ein Echo vom festlichen Ort,
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Ein herrliches Ergo bibamus.

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Ich hatte mein freundliches Liebchen gesehn,
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Da dacht ich mir: Ergo bibamus.
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Und nahte mich traulich; da ließ sie mich stehn.
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Ich half mir und dachte: Bibamus.
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Und wenn sie versöhnet euch herzet und küßt
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Und wenn ihr das Herzen und Küssen vermißt,
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So bleibet nur, bis ihr was Besseres wißt,
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Beim tröstlichen Ergo bibamus.

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Mich ruft mein Geschick von den Freunden hinweg;
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Ihr Redlichen! Ergo bibamus.
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Ich scheide von hinnen mit leichtem Gepäck;
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Drum doppeltes Ergo bibamus.
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Und was auch der Filz von dem Leibe sich schmorgt,
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So bleibt für den Heitern doch immer gesorgt,
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Weil immer dem Frohen der Fröhliche borgt;
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Drum, Brüderchen! Ergo bibamus.

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Was sollen wir sagen zum heutigen Tag!
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Ich dächte nur: Ergo bibamus.
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Er ist nun einmal von besonderem Schlag;
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Drum immer aufs neue: Bibamus.
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Er führet die Freude durchs offene Tor,
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Es glänzen die Wolken, es teilt sich der Flor,
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Da scheint uns ein Bildchen, ein göttliches, vor;
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Wir klingen und singen: Bibamus.

(Haider, Thomas. A Large Annotated Reference Corpus of New High German Poetry. In: Proceedings of the 2024 Joint International Conference on Computational Linguistics, Language Resources and Evaluation (LREC-COLING 2024), S. 677–683, Torino, Italia. ELRA and ICCL. 2024. Ursprünglich aus: Deutsches Textarchiv, CC BY-SA 4.0.)

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Johann Wolfgang von Goethe
(17491832)

* 28.08.1749 in Frankfurt am Main, † 22.03.1832 in Weimar

männlich, geb. Goethe

natürliche Todesursache | Herzinfarkt

deutscher Dichter, Dramatiker, Naturforscher und Politiker (1749–1832)

(Aus: Wikidata.org)