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Wie häufig narrt uns Selbstbetrug!

Wie häufig narrt uns Selbstbetrug!

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Jean de La Fontaine: Wie häufig narrt uns Selbstbetrug! Titel entspricht 1. Vers(1658)

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Wie häufig narrt uns Selbstbetrug!
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Der Toren gibt es stets genug,
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Die Schatten haschen gleich Äsopus Hund,
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Der jenen Knochen, den er trug,
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Vergrößert schaut in eines andern Mund,
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Der ihm als Spiegelbild aus eines Flusses Grund
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Entgegenfletscht. Er springt und schnappt hinein.
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Der eigne Knochen sinkt, der fremde war nur Schein
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Und schwindet jenem echten gleich
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Im aufgewühlten Wellenreich.
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Mit Mühe nur entkam der Gierige der Gefahr,
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Erkennend, daß sein Ziel ein eitles Trugbild war.

(Haider, Thomas. A Large Annotated Reference Corpus of New High German Poetry. In: Proceedings of the 2024 Joint International Conference on Computational Linguistics, Language Resources and Evaluation (LREC-COLING 2024), S. 677–683, Torino, Italia. ELRA and ICCL. 2024. Ursprünglich aus: Deutsches Textarchiv, CC BY-SA 4.0.)

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