[oft will die Erde zürnend mich erfassen]

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Ludwig Tieck: [oft will die Erde zürnend mich erfassen] (1813)

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Oft will die Erde zürnend mich erfassen,
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Wie Felsen steigt es stürmend in die Seele,
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So daß ich mich in grimmen Zweifeln quäle,
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Als müß' ich Lieb' und Herz und Himmel hassen.

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Dein süsses Bild hat furchtsam mich verlassen,
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Nichtsein und Tod ist was ich dann erwähle,
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Doch wie das leere Herz im Trotz sich stähle
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Muß ich doch zitternd vor mir selbst erblassen.

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Wie Geisterhände wohl an Harfen rühren,
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Daß sie im Traum von Liebe wiederklingen,
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So in mein Leid sich tauchen Engelhände;

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Wie ich vom Tod den Blick in's Innre wende,
13
Sie Alma, mir, dein Bildniß wiederbringen,
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Es im Triumph auf meinen Thränen führen.

(Haider, Thomas. A Large Annotated Reference Corpus of New High German Poetry. In: Proceedings of the 2024 Joint International Conference on Computational Linguistics, Language Resources and Evaluation (LREC-COLING 2024), S. 677–683, Torino, Italia. ELRA and ICCL. 2024. Ursprünglich aus: Deutsches Textarchiv, CC BY-SA 4.0.)

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Ludwig Tieck
(1773–1853)

* 31.05.1773 in Berlin, † 28.04.1853 in Berlin

männlich, geb. Tieck

deutscher Dichter, Schriftsteller, Herausgeber und Übersetzer der Romantik

(Aus: Wikidata.org)